„Einer trage des anderen Last“ Gal. 6,2

Der Satz des Paulus aus dem Galaterbrief mit dem er u.a.das Leben in der Gemeinde umschreibt, kann als ein Leitmotiv über seelsorgerlichen Arbeit in einer christlichen Gemeinde stehen.

Das Neue Testament ist voll von guten Hinweisen, wie gelungenes Gemeindeleben aussehen könnte und immer war es ein Ringen darum, diesen guten und hohen Ansprüchen im Alltag gerecht zu werden. Die Apostel richteten ihre Briefe und die Evangelien, in denen sie das Leben, Sterben und Auferstehen Jesu bezeugten, an alle Mitglieder der christlichen Gemeinde und alle sollten möglichst gleichermaßen im Geiste Christi leben und so einander annehmen und unterstützen.

Die Apostelgeschichte des Lukas und die späteren Briefe zeigen zudem, dass sich alsbald besondere Ämter herausbildeten und sich Gemeindemitglieder gewissermaßen „ spezialisierten“. Einzelne übernahmen bestimmte Ämter in der Gemeinde, weil sie einfach ihren besonderen Begabungen folgten, u. a. für diakonische Aufgaben, für das Predigen und auch mit der besonderen Gabe, jemanden in seelischen Nöten einfühlsam und beratend zur Seite zu stehen. Und sehr bald suchten Menschen auch Rat und Zuspruch, wenn sie das eigene Versagen in einer bestimmten Situation belastete und die Vergewisserung nötig war, dass man ganz persönlich Vergebung zugesprochen bekommt.

Im Laufe der Kirchengeschichte wurde daraus das Beichtgespräch, das dann aber auch mitunter als ein Zwang missverstanden und insofern falsch praktiziert wurde.
In der evangelischen Kirche gibt es keinen Druck zu solchen Gesprächen – wohl aber natürlich die Möglichkeit, mit allen Sorgen, auch Schuldgefühlen sich an die Pastoren zu wenden. Sie sind selbstverständlich zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet und gewiss bemüht, seelsorgerlichen Rat zu geben – sei es im persönlichen Gespräch oder auch dadurch, dass Wege aufgezeigt werden, wie und wo professionelle Beratung und längerfristige Begleitung möglich ist.


All dies geschieht natürlich auch in unserer Gemeinde. Jeder und jede, der dies möchte, kann sich mit der Pastorin oder dem Pastor persönlich in Verbindung setzen und einen Gesprächstermin vereinbaren.
Wer unmittelbar ganz anonym und auch zu ungewöhnlicher Zeit Hilfe in Anspruch nehmen möchte, kann sich zudem an die Telefonseelsorge ( Tel. 0800 1110111 ) wenden.

Weitere Informationen

Darüber hinaus findet man z.B. Unterstützung bei der
Beratungsstelle der Lippischen Landeskirche
Tel.:05231 / 99280

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